![](https://i0.wp.com/seorsum.blog/wp-content/uploads/2024/12/P02-2-scaled.jpg?resize=1038%2C576&ssl=1)
Coimbra
Die Stadt der Studenten
Coimbra, die Stadt am Ufer des Mondego, ist in erster Linie bekannt als „Stadt der Studenten“. An der ältesten Universität Portugals sind über 30.000 Studenten – das sind etwa ein Fünftel der Bevölkerung – eingeschrieben. In der traditionellen Tracht, der „Capa“, sehen sie ein wenig aus, wie die Schüler aus Hogwarts. Aber im Stadtbild Coimbras ist der schwarze Umhang eigentlich kaum zu sehen.
Weniger bekannt ist, dass Coimbra, noch vor Lissabon, für einen Zeitraum von fast 120 Jahre Hauptstadt des frühen portugiesischen Königreichs war. Und es war hier, wo sich die die tragische Liebesgeschichte von Inês und Pedro (siehe Beitrag über Alcobaça) zugetragen hat.
Uns fällt auf, dass hier die „Touristendichte“ wesentlich geringer ist als in Porto oder Lissabon. Coimbra scheint eine Stadt zu sein, in der die Einheimischen und nicht die Besucher im Vordergrund stehen. Nur hoch oben, auf der die Altstadt überragenden Universität, ist die Anzahl der Besucher aus dem asiatischen Raum deutlich erhöht.
Die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten ist kompakt. In wenigen Stunden können wir durch die engen Gassen bis zum „Paço das Escolas“ mit dem alten Turm der Universität emporsteigen und die Aussicht über die Stadt und den Fluss genießen. Von hier aus lässt sich eine weitere Attraktion Coimbras ausmachen. Mitten in der Stadt ließ der Marquis de Pombal auf über 13 Hektar einen der renommiertesten botanischen Gärten der Welt entstehen. Seit 2013 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Schon wenige Meter nach dem Durchgang durch das Aquädukt aus dem 16. Jahrhundert betreten wir den Park und es wird es ruhiger. Der Verkehrslärm wird zunehmend ausgefiltert. Wir sind beeindruckt von der Artenvielfalt in diesem Park, die auf unterschiedlichen Ebenen und in mehreren Gewächshäusern präsentiert werden. Besonders beeindruckend sind die tropischen Baumarten, die hier unter freiem Himmel gedeihen.
Der Rundgang durch den Botanischen Garten hat mehr Zeit beansprucht, als wir gedacht haben und die Füße sind am Ende ihrer Laufleistung angekommen. Unser Versuch, mit dem Bus zurück zum Campingplatz zu fahren, scheitert kläglich. Die Fahrpläne sind undurchschaubar und Haltestellen, an denen wir warten, werden nicht angefahren. So bleibt uns nur, auch das letzte Stück zu Fuß zurückzulegen.