Tomar
Stadt der Templer
Es ist vor allem der „Convento de Cristo“, der Tomar über die Grenzen Portugals hinaus bekannt gemacht hat. Es ist eines der bedeutendsten Renaissance-Baudenkmäler Portugals und blickt auf eine ebenso lange wie bewegte Geschichte zurück.
Im Jahr 1162 gründeten die Tempelritter, zum Schutz vor den kurz zuvor vertriebenen Mauren, eine wehrhafte Klosteranlage. Nach Auflösung des Templer-Ordens durch Papst Clemens V. ging die Festung in den Besitz des neu gegründeten Ordens der Christus-Ritter über und wurde in den folgenden Jahrhunderten stetig umgebaut und erweitert.
Dem romanischen Zentralbau, der sich stilistisch an der Grabeskirche in Jerusalem orientierte, wurde im 15. Jahrhundert durch „Heinrich dem Seefahrer“ ein gotisches Kirchenschiff hinzugefügt. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde damit begonnen, der Festungskirche einen gewaltigen Klosterkomplex mit insgesamt acht Kreuzgängen anzugliedern.
Die gesamte Anlage ist so riesig, dass wir nach einer Tour von über fünf Kilometern unseren Rundgang wegen Ermüdungserscheinungen im „Laufwerk“ beenden, ohne alles gesehen zu haben. Nach dem Abstieg vom Festungshügel machen wir Rast im Café „Paraiso“, das zu den geschichtsträchtigsten Cafés in Portugal zählt. Hier scheint sich seit der Eröffnung im Jahr 1911 nicht viel verändert zu haben. Bei einem „Cafézinho“ und einer „Pasteis de Nata“ lässt sich eine gedankliche Zeitreise machen – die schont auch die Füße.