Die Silberküste
Dreihundert Kilometer Sandstrand und ein ehemals mondänes Seebad
Vor einigen Jahren waren wir schon einmal hier und fasziniert von den schier endlosen und fast menschenleeren Stränden. Dreihundert Kilometer Sandstrand, von der Gironde im Norden bis zum Fluß Adour im Süden. Die Côte d´Argent bietet an vielen Stellen noch ein gewisses „Robinson-Feeling“.
In Lège-Cap-Ferret stoße ich auf die Atlantikküste. Auch hier, wie vormals etwas weiter nördlich in Hourtin-Plage, sind die meisten Campingplätze bereits geschlossen. Meist sind es nur noch ein paar verwegene Surfer, die sich einen Stellplatz unter den Pinien suchen. Unvorbereitet darf man sich der Küste jedoch nicht nähern, denn es gibt keinerlei Einkaufsmöglichkeiten oder Gastronomie. Ich bin vorbereitet: Kühlschrank und Vorratskiste sind aufgefüllt, Wasser ist ausreichend an Bord und ich brauche keinen Strom. Ich kann mich dem Zauber der Silberküste hingeben.
Arcachon und den Touristenmagneten der Dünen von Pilat umgehe ich und steuere den Strand L´Especiér an. Inmitten des strandnahen Pinienwaldes gibt es nur einen Parkplatz, der lediglich von ein paar Radwanderern für eine Rast genutzt wird. Vor dem etwas skurril anmutenden Surf-Clubs ist nur ein traumhaftes Strand-Szenario. Voraus ist die Brandung des Atlantik, rechts und links der schier endlose Strand.
Die touristisch intensiv genutzten Küstenstreifen rund um Capbreton umgehe ich wieder und fokussiere das elegante Strandbad Biarritz an der baskischen Küste. Während der „Belle Epoque“ machten Vertreter der bedeutenden Königshäuser Europas, angefangen mit Kaiserin Eugenie, der Ehefrau Napoleons III., aus einem kleinen Fischerdorf eine mondäne Sommerresidenz. Mit dem Beginn des Massentourismus begann ab den 1960er Jahren dieser Glanz allerdings zu verblassen. Heute ist Biarritz auch den „Bürgerlichen“ zugänglich und in der Surfer-Szene ein sogenannter Hotspot. Wer allerdings an der Corniche entlang flaniert, kann spätestens beim Anblick des Hotel du Palais, der ehemaligen Residenz der Kaiserin, dem Glanz vergangener Tage nachspüren.
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