Picos de Europa

Picos de Europa

Das Fürstentum Asturien von ganz oben

Vor einigen Jahren kam ich auf der Rückfahrt von meiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg, im strömenden Regen, an einem Hinweisschild auf die Picos de Europa vorbei. Seit damals steht mein Entschluss fest, diesen Nationalpark im nordspanischen Fürstentum Asturien, bei schönem Wetter, zu besuchen. Diesmal habe ich Glück: es tut sich ein schmales Zeitfenster von zwei sonnigen Tagen auf, das für mein Vorhaben geeignet ist.

Nach heftigen Regenfällen im Baskenland und Kantabrien scheint bei meiner Auffahrt in den Nationalpark die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Auf dem Campingplatz „Picos de Europa“ habe ich freie Platzwahl.

Es ist noch ziemlich kühl, als ich frühmorgens die Vespa aufsattle, und mir erscheinen die angekündigten 22 Grad etwas optimistisch. Mein erstes Ziel ist das Santuario de la Virgen de Covadonga, ein malerisch gelegener Wallfahrtsort mit einer Felsenkirche. Es ist ein sonniger Sonntag, und so sortiere ich mich in die Blech-Karawane ein, die sich den Berg hochquält. Die kleine Passstraße, die zum Mirador de la Reina und zum Lago Erol führt, ist leider gesperrt. Nur Busse dürfen hochfahren, ich mit meiner Vespa nicht – das muss ich jetzt nicht verstehen.

Ich schlage deshalb einen weiten Bogen und nähere mich der Gipfelwelt der Picos aus einer anderen Richtung. Die Anfahrt über Arenas de Cabrales erweist sich als gute Alternative. Es ist wesentlich weniger Verkehr, und ab der Talstation der Seilbahn hinauf nach Bulnes habe ich die Bergwelt fast für mich alleine. Die schmalen Sträßchen sind ideal für Zweiräder. Das mag auch der Grund dafür sein, dass sich auf der kurvenreichen Strecke nach Tresviso überwiegend Biker tummeln.

Wendepunkt ist für mich auf Höhe des Bergsattels Jitu del Escarandi, an dem sich einige der schönste Wanderrouten durch den Nationalpark kreuzen. Etwas unterhalb liegt das verlassene Bergdorf La Caballar, das nicht nur ein schönes Fotomotiv sonder gleichermaßen ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist. Ich stelle die Vespa ab und gehe ein Stück die Bergflanke entlang. Von hier aus eröffnet sich ein wirklich atemberaubendes Panorama auf die höchsten Gipfel der Picos de Europa und das tief eingeschnittene Tal des Rio Duije. 

Als sich bei meiner Abreise am folgenden Tag das Wetter wieder eintrübt und später auch der Regen wieder einsetzt, bin ich sehr dankbar, für zwei wunderschöne Tage im Nationalpark Picos de Europa.

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