Santiago de Compostela

Santiago de Compostela

Pilger für einen Tag

Ich möchte es noch einmal erleben. Dieses Gefühl auf dem Weg der Wege unterwegs zu sein, und in Santiago de Compostela anzukommen. Dieses Gefühl, auf der Praza do Obradoiro vor der Kathedrale, gemeinsam mit all den anderen Pilgern, das Finale zu erleben. Gut, anders als vor fünf Jahren, als ich den Camino Frances von Saint-Jean-Pied-de-Port in den französischen Pyrenäen bis nach Santiago gegangen bin, absolviere ich heute lediglich die letzten acht Kilometer des portugiesischen Weges. Ich fühle mich ein wenig wie ein Betrüger, aber man sieht es mir ja nicht an. Nach dem ersten „Buen Camino“ fühle ich mich wieder aufgenommen, in die Gemeinschaft der Pilger.

Mein eigentlicher Wunsch ist es, Santiago de Compostela mal bei schönem Wetter zu erleben. Damals hat es die letzten drei Tage meiner Pilgerschaft wie aus Kübeln gegossen. Außerdem möchte ich eine Pilgermesse in der Kathedrale erleben. Vor fünf Jahren wurde die Messe wegen der Restaurierung der Kathedrale in die Klosterkirche San Francisco verlegt. 

Es hat wohl in den vergangenen Jahren einige organisatorische Änderungen gegeben. Im wesentlichen wird der Pilger/ die Pilgerin nicht nur über den Pilgerpass identifiziert. Nur wer sich mittels eines QR-Codes korrekt ausweisen kann, erhält Zugang zum Pilgerbüro und zur Messe. Schade eigentlich, denn schon mit dem schönen Wetter war es heute nichts. So erfülle ich mir eben den letzten meiner Wünsche. Noch einmal leckeren Fisch essen im Mercado de Abastos, der Markthalle von Santiago de Compostela.

Als ich wieder an meinem Stellplatz in O Milladoiro ankomme, habe ich insgesamt knapp zwanzig Kilometer auf der „Uhr“. Das entspricht fast der letzten Tagesetappe des Camino Portugues. Ich fühle mich ein wenig rehabilitiert.

Die Beiträge zu meiner Pilgerschaft auf dem Camino Frances sind hier zu finden:

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