Salamanca

Salamanca

Der Frosch auf dem Totenschädel

Was hat es mit diesem Frosch auf sich? Nun, er ist das Maskottchen der Universität und symbolisiert die Ausschweifungen im Leben, die nach dem Tod gesühnt werden – eine Mahnung an die lebenslustigen Studenten. Das ficht die allerdings nicht an. Etwa 40.000 Studenten leben in Salamanca und sorgen glücklicherweise dafür, dass dieses UNESCO Weltkulturerbe mit seinem fantastischen Renaissance-Ensemble nicht zu einem Freilichtmuseum verkommt, das nur noch von Touristen bevölkert wird.

Salamanca war schon länger so etwas wie ein Sehnsuchtsort für mich. Grund genug also, meine Rückreiseroute von Portugal über die karge kastilische Hochebene laufen zu lassen. Im Januar vielleicht nicht die ideale Reisezeit, denn die Stadt liegt 800 Meter hoch und die Temperaturen fallen bei meinem Besuch, nachts auf bis zu minus sechs Grad. Ein echter Leistungstest für die Heizung im Kastenwagen.

Meine Einschätzung, dass sich zu dieser Jahreszeit weniger Touristen in der Stadt tummeln, erfüllt sich nicht. Bei sonnigem Wetter füllen zahlreiche Besucher die Gassen und Plätze der Stadt und in den Straßencafés sind zumindest die sonnigen Plätze alle belegt. Wie mag es hier wohl im Sommer zugehen?

Ich kenne die „Plaza Mayor“ in Madrid, aber die von Salamanca ist nicht weniger beeindruckend. Direkt nebenan lockt die große zweigeschossige Markthalle Besucher und Einheimische zum Schauen und Kaufen. Bereits hier sind mit den bunten Glasfenstern Jugendstil-Elemente auszumachen, die es in der Stadt öfter zu entdecken gibt.

Bekannt ist Salamanca in erster Linie wegen seiner Universität, der ältesten auf der iberischen Halbinsel. Die Stadt hat wegen ihrer wechselvollen Geschichte allerdings noch viel mehr zu bieten. Bereits im Jahr 219 v.Chr. stattete Hannibal der alten iberischen Siedlung einen Besuch ab. Es folgten die Römer, Westgoten und – natürlich auch hier – die Mauren. Sie alle hinterließen ihre Spuren. Salamancas Blütezeit begann im 16. Jahrhundert, als der Klerus sich der Stadt annahm und einige weitere sakrale Bauten, wie zum Beispiel Kloster und Kirche „San Esteban“, entstanden. Zeitgleich wuchs auch die internationale Bedeutung der Universität.

Wer nach der Besichtigung all dieser historischen Baudenkmäler Lust verspürt, sich mehr zeitgenössischer Kultur und Kunst zuzuwenden, der sollte einen Besuch der „Casa Lis“ einplanen. In dem ersten Jugendstil-Gebäude Salamancas (1905 erbaut) ist eine beeindruckende Ausstellung mit 19 Kunstgewerbesammlungen (Art Decó und Art Nouveau) vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu bewundern. Leider ist das Fotografieren und Filmen im Museum streng verboten. Bei einer Pause in dem kleinen „Café de Lis“ können Besucher bei einem Blick durch die bunt verglasten Fenster, die Atmosphäre dieser glanzvollen Epoche ein wenig nachempfinden – und ein Foto machen.

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