Das Piemont – Der Ortasee
Der Ortasee ist einer der kleineren Seen in Italien, aber er beeindruckt mit seiner Schönheit und Ruhe. Der See ist von malerischen Dörfern umgeben, die sich entlang der Ufer erstrecken. Stresa, Omegna und Orta San Giulio sind nur einige der charmanten Orte, die man am Ufer des Ortasees entdecken kann.
Die kleine Insel San Giulio, die sich in der Mitte des Sees befindet, gehört zu den Höhepunkten des Ortasees. Wer aber nur am Seeufer bleibt, versäumt es , die vielen Kleinode auf den Höhen rund um den See zu entdecken. Kleine Dörfer, die bislang dem Touristenstrom entgangen sind, laden dazu ein, die Aussicht auf den See und die umliegenden Berge ungestört zu genießen.
Wohin in diesem Jahr
Die Tourplanung für das Jahr 2023 läuft etwas anders, als all die Jahre zuvor. Es gibt diesmal kein Ziel, auf das wir uns gründlich vorbereiten und dann, schon Wochen zuvor, eine Route ausarbeiten. Nein, in diesem Jahr verfolgen wir täglich die Katastrophenmeldungen über Hitzewellen, Waldbrände, Trockenheit oder Überschwemmungen. Wir suchen ein Reisegebiet, in das wir problemlos gelangen und einen unbeschwerten Urlaub verbringen können. Schön wäre auch, wenn es Neues zu entdecken gäbe.
Das Piemont erfüllt all diese Bedingungen. Und so machen wir uns auf in eine Region, die landschaftlich reizvoll sein soll, einiges an Kultur aufzubieten hat und zudem – als Heimat von Barolo und weißem Trüffel – auch Kulinarisch einiges zu bieten hat. Wir reisen ins Schlaraffenland.
Unser erstes Etappenziel, der Ortasee, markiert das nordwestliche Eingangstor in das Piemont. Vor etwa drei Jahren waren wir schon einmal hier und ließen uns von dem kleinen Bruder des Lago Maggiore verzaubern. Allerdings war es damals, im Oktober, sehr viel stiller rund um die Städtchen am Ufer und die kleinen Weiler oberhalb der Halbinsel. Jetzt sind zwar die Sommerferien vorbei, ruhig ist es allerdings nicht. Insbesondere mittwochs, am Markttag, wälzen sich Menschenmassen durch die engen Gassen von Orta-San-Giulio.
Der See ist besonders reizvoll, wenn man ihn von weiter oben betrachten kann. Eingebettet in das grandiose Panorama der umgebenden Bergwelt, bis hin zum imposanten Massiv des Monte Rosa, bietet der Lago di Orte einfach einen atemberaubenden Anblick. So ist es nur folgerichtig, dass wir uns auf dem Stellplatz der kleinen Gemeinde Ameno einquartieren. Hier finden bis zu fünf Wohnmobile einen Platz, der mit zehn Euro (inkl. Strom und Wasser) wirklich nicht teuer ist.
Der kleine Ort ist zudem ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen rund um das kleine Hochtal. Kaum ein Tourist vom Seeufer findet den Weg hinauf in die kleinen Dörfer Armeno, Miasoni oder Pisogno .Wir satteln hier unsere Vespa und zirkeln fünfzehn kurvige Kilometer hinauf auf den Monte Mattarone. Man könnte auch mit dem Fahrrad (vorzugsweise E-Bike) den Gipfelsturm wagen, die Aussicht auf die Bergwelt, den Ortasee und den Lago Maggiore lohnt die Mühe.
Der Einstieg in Erlebnis- und Genusswelt des Piemont ist gelungen. Wir sind gespannt, womit uns die größte Region des italienischen Festlands noch zu begeistern vermag.